Leichte & einfache Sprache

#Barrierefreiheit #Life Skills #Informationen

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Wer kennt es nicht – beim Lesen eines Behördenbriefes, eines Gesetzestextes oder eines wissenschaftlichen Artikels braucht es viel Konzentration und einige Anläufe, um den Inhalt zu verstehen. Und manchmal kann man es trotzdem nicht wirklich verstehen. So geht es vielen Menschen. Wichtige Informationen sind aufgrund von komplizierten Formulierungen und Schachtelsätzen für manche Menschen nicht zugänglich. Deshalb braucht es leichte bzw. einfache Sprache, die gut verständlich ist und Menschen dabei hilft, Texte oder Gesagtes besser zu verstehen.

Das Thema leichte und einfache Sprache betrifft viele Menschen. Zum Beispiel solche mit geringer Sprach- und Lesekompetenz und Menschen mit Lernschwierigkeiten. Aber wie das Beispiel am Anfang zeigt, profitieren wir alle, wenn Sprache zugänglicher ist.

Unterschieden wird prinzipiell in leichter und in einfacher Sprache. Leichte Sprache orientiert sich an den Sprachstufen A1 und A2. Daneben gibt es die einfache Sprache.

Im Vergleich zur leichten Sprache richtet sich die einfache Sprache speziell an Menschen mit Behinderungen und folgt klaren Regeln. Beispielsweise werden längere Wortzusammensetzungen mit einem Bindestrich getrennt z. B. Lern-Schwierigkeiten. Metaphern, Fach- und Fremdwörter sollen vermieden und komplizierte Wörter zusätzlich erklärt werden. Auch beim Layout gibt es Regeln: Eine große Schriftart und Umbrüche nach jedem Satz helfen dabei, den Überblick zu bewahren. Bilder und Grafiken können eingesetzt werden, um einen Text zu erklären. Weitere Regeln sind:

  • Kurze Sätze ohne Nebensätze
  • Eine Aussage / Information pro Satz
  • Nach jedem Satz ein Zeilenumbruch
  • Gängige und kurze Wörter
  • Die gleichen Wörter verwenden und Synonyme vermeiden
  • Keine Abkürzungen verwenden
  • Passiv vermeiden
  • Für die einfache Sprache gelten weniger strenge Regeln.

Für die einfache Sprache gibt es weniger feste Regeln. Die Sprachstufe liegt hier etwa bei B1. Sätze sind kürzer und haben einen einfacheren Satzbau. Auch hier werden missverständliche Formulierungen wie Metaphern, Fremdwörter und Fachbegriffe nach Möglichkeit vermieden werden. Mit einfacher Sprache soll es möglich sein, möglichst viele Menschen zu erreichen.

Es gibt viele Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können. Für sie sind viele Informationen von Behörden und Unternehmen nicht verständlich. Wenn wir also darauf achten, diese Regeln zu berücksichtigen, so werden wir von mehr Menschen verstanden. Dadurch wird Sprache barrierefreier und wir tragen zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen bei, denn das Verstehen von Texten ist eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Darüber hinaus sorgen die Regeln dafür, dass wir mit unseren Informationen viel mehr Menschen erreichen.

 

Weitere Informationen zur inklusiven Sprache sind hier zu finden:

Was ist Leichte Sprache? - Leidmedien.de

Leichte Sprache - Begriffe, Regeln und Beispiele (capito.eu)

Und hier noch ein Beispiel für einfache Sprache: Behörden, Ämter und Beratungsstellen - Familienratgeber

 

 


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Der österreichische Pionier im Bereich der (digitalen) Barrierefreiheit und Begleitung von jungen Menschen mit Behinderung in der Phase der Berufsorientierung und des Berufseinstiegs. Neben diesem Hauptthema schafft myAbility inklusive Lernwelten und ist der Spezialist für (digitale) Barrierefreiheit von Lösungen - und genau hier unterstützt das innovative Sozialunternehmen auch bei #weiterlernen.